Neun Fotografinnen, die Sie kennen sollten

Zu Ehren des Weltfrauentags erzählen wir Ihnen heute, eine etwas andere Geschichte. Wie viele andere Bereiche unserer Gesellschaft ist auch die Fotografie die meiste Zeit eine von Männern dominierte Sparte gewesen.
Im Laufe seiner Geschichte taten sich immer wieder großartige Fotografinnen hervor, die die Welt mit ihrem Blick einfingen und bereicherten.
Wir wollen Sie mit auf eine Zeitreise nehmen und Ihnen neuen beeindruckende Fotografinnen vorstellen. Von den Anfängen der Fotografie bis zu kürzlichen Hasselblad Master-Gewinnerinnen haben wir neuen unterschiedliche, aber außerordentliche Künstlerinnen ausgewählt:

 

1. Anna Atkins

 

Anna Atkins ist eine wahre Vorreitern und bringt bereits im Jahre 1843 das erste Fotobuch der Welt heraus. Sie ist Botanikerin und fängt in ihrem Buch „ Photographs of British Algae: Cyanotype Impressions“ Pflanzen in einer bis dahin unerreichten Detailgenauigkeit ein. Während frühere Wissenschaftler ihre Forschungen durch Zeichnungen oder Drucke zeigten, nähert sich Anna Atkins mit einer anderen Technik, die erst Jahre zuvor aufkam, der Fotografie.

Atkins nutzt das Zyanotypie-Verfahren und erzeugt blau-weiße Abzüge, die sie wegen ihrer scharfen Konturen und auffallenden Farben schätzt.

 

(c)  Anna Atkins / Quelle: https://www.nhm.ac.uk/discover/anna-atkins-cyanotypes-the-first-book-of-photographs.html

 

 

2. Madame d’Ora 

 

Madame d’Ora oder Dora Kallmus ist die erste Österreicherin auf unserer Liste. Sie wurde 1881 in Wien geboren, für eine junge Frau war es um die Jahrhundertwende schwierig, eine Ausbildung als Fotografin zu erhalten. Ihr wurde zwar als erste Frau Zutritt zu den Theoriekursen der Wiener Graphischen gewährt, die Praxisseminare blieben ihr aber verwehrt.

1907 eröffnete sie, bereits unter ihrem Künstlernamen Madame d’Ora, das Fotostudio d’Ora im ersten Wiener Gemeindebezirk. Bekannt wurde aber vor allem mit ihren Porträtaufnahmen der Wiener Künstler- und Intellektuellenszene, so hatte sie etwa Arthur Schnitzler, Anna Pawlowa, Gustav Klimt und Emilie Flöge sowie Pau Casals vor ihrer Kamera. Sie portraitierte international später auch Ikonen wie Coco Chanel oder Marlene Dietrich. 

(c)  Madame d’Ora / Quelle: https://www.leopoldmuseum.org/de/ausstellungen/100/machen-sie-mich-schoen-madame-dora

 

3. Dorothea Lange

 

Dorothea Lange dürfte vielen von Ihnen vor allem für ihre Aufnahmen für die Farm Security Administration (FSA) während der Great Depression bekannt sein. Sie gilt als Mitbegründerin der Dokumentarfotografie. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen Menschen, die aufgrund der Weltwirtschaftskrise arbeitslos oder obdachlos wurden. Ihre Arbeiten werfen Licht auf die Not von geknechteten Menschen und dienen als Anstoß zum Wandel. 

 

„Migrant Mother“ ist wohl ihr bekanntestes Foto (unten links).

 

(c)  Dorothea Lange / Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dorothea_Lange

 

4. Diane Arbus 

 

Diane Arbus ist wohl am besten für ihre einfühlsamen Porträtaufnahmen bekannt. Die gebürtige New Yorkerin konzentriert sich auf Menschen am Rande der Gesellschaft und gilt als die führende Fotografin ihrer Generation. Ihre Arbeiten werden im Jahr 1967 Teil der Ausstellung “New Documents” im New Yorker Museum of Modern Art. Die Ausstellung war neuen Betrachtungsweisen der Dokumentarfotografie gewidmet. 

Außerdem ist sie die erste Fotografin, die auf der Biennale von Venedig im Jahr 1972 ausgestellt wird. Die 1972 erstmals erschienene Monographie “Diane Arbus: An Aperture Monograph” ist bis heute eines der meistverkauften Bücher der Fotografiegeschichte und wird noch bis heute ständig neu aufgelegt.

(c)  Diane Arbus / Quelle: https://www.nytimes.com/2022/09/14/t-magazine/diane-arbus-exhibition.html

 

5. Elfie Semotan

 

Elfie Semotan ist eine weitere österreichische Ikone auf unserer Liste, die gebürtige Welserin studierte Mode in Wien und anschließend zog es sie nach Paris, wo sie als Fotomodell arbeitete. In den 70ern kehrte sie nach Wien zurück und wechselte die Seite, als Fotografin inspirieren sie Kunst und Kunstgeschichte. Adaptionen und Hommagen an Kunstwerke und Künstler:innen finden sich in etlichen ihrer Serien.

Elfie Semotan prägt erfolgreich und öffentlichkeitswirksam die österreichische Mode- und Werbeszene. International bekannt wird sie für Ihre Aufnahmen für Magazine wie Vogue, Elle, Esquire, Marie Claire, Harper’s Bazaar und The New Yorker.

 

(c)  Elfie Semotan / Quelle: https://www.viennaartweek.at/de/lustvoll-das-sehen-ueben/

 

6. Cindy Sherman

 

Die amerikanische Fotografin und Filmemacherin Cindy Sherman setzt sich durch Selbstporträts mit Geschlechterklischees und Identität auseinander. Charakteristisch für ihr Werk ist der Einsatz ihres eigenen Körpers in bestimmten Rollen. Die zwischen 1977 und 1980 entstandene Arbeit “Untitled Film Stills” gilt als bahnbrechend. Die Schwarzweiß-Bilder, die Sherman in verschiedenen Kostümen und Posen zeigen, stellen weibliche Stereotype aus Film, Fernsehen und Werbung dar. Sherman erforscht und verzerrt dabei Femininität als soziales Konstrukt. 

 

(c)  Cindy Sherman / Quelle:ttps://artinwords.de/cindy-sherman-untitled-film-stills-in-der-national-portrait-gallery-london/

 

7. Lois Greenfield

 

Lois Greenfield ist eine amerikanische Fotografin, die vor allem für ihre einzigartige Herangehensweise an das Fotografieren der menschlichen Gestalt in Bewegung bekannt ist. Sie studierte Anthropologie und wollte ethnografische Filmemacherin werden, doch stattdessen fand die sich im Fotojournalismus wieder. Als Fotojournalistin reiste sie um die Welt, bis sich Mitte der 1970er Jahre ihr beruflicher Werdegang änderte. Sie wurde beauftragt, eine Generalprobe für ein Tanzkonzert zu fotografieren und spezialisierte sich anschließend auf das Fotografieren von Tänzer:innen und das Ausdruckspotenzial von Bewegung.

Sie fotografierte weltweit Tanzkompanien und die bekanntesten und besten Tänzer:innen der Welt. Heute lebt die in New York und hält Vorträge auf der ganzen Welt. “Meine Inspiration war schon immer die Fähigkeit der Fotografie, die Zeit anzuhalten und zu zeigen, was das bloße Auge nicht sehen kann“.

 

Fotografiert hat Greenfield übrigens große Teile ihres Werks mit einer Hasselblad. 

(c)  Lois Greenfield / Quelle: https://petapixel.com/2015/10/08/photographer-lois-greenfield-and-her-old-fashioned-approach-to-moving-stills/

 

 

8. Annie Leibovitz

 

Nur wenige Fotografen bekamen so viele Prominente vor die Linse, wie diese amerikanische Fotografin. Lange Zeit war sie Hauptfotografin für das Rolling Stone Magazin und porträtierte unzählige Prominente. Von Mick Jagger oder Lady Gaga bis zur Queen, Elizabeth II.

 

Zu ihren bekanntesten Fotografien gehören die Bilder von John Lennon und Yoko Ono wenige Stunden vor Lennons Ermordung.

 

(c)  Annie Leibovitz / Quelle: https://lernen.zoner.de/6-frauen-die-die-welt-der-fotografie-veraendert-haben/

 

 

9. Hasselblad Masterin Flora Borsi

 

Unseren Platz Nummer neuen holt sich eine Hasselblad Master-Gewinnerin, Flora Borsi. Die Kunstfotografin schafft atemberaubende, surrealistische Selbstporträts, die das Ungreifbare einfangen. Sie verwendet exquisite Fotomanipulationen, um surreale Bilder zu schaffen, die sich thematisch auf Identität, Beziehungen, Gefühle und Träume konzentrieren. Mit der X2D 100C entführt Borsi den Betrachter in eine Welt der Fantasie und des Geschichtenerzählens in satten Farben und Details.

 

Mehr zu Flora Borsi und ihrer Arbeitsweise lesen Sie hier.

(c) Flora Borsi 

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