How to: Pinsel fotografieren – eine Broncolor Story mit und von Urs Recher
Die offensichtliche Grundidee war es, drei Pinsel in einem bühnenähnlichen Spotlicht zu inszenieren. Da alle Objekte relativ klein waren, musste dafür ein ebenfalls kleiner und sehr präziser Lichtformer eingesetzt werden, um die Schatten möglichst scharf erscheinen zu lassen.
Ein Picolite mit Projektionsvorsatz (1) und mittel grosser Lochblende erfüllte diese Anforderungen am besten. Da der Projektionsvorsatz als Gegenlicht eingesetzt wurde, mussten zwei zusätzliche harte Lichter (4 und 5) die Holzgriffe der Pinsel aufhellen. Ein P70 Normalreflektor mit enger Wabe und ein weiteres Picolite (mit Fresnel Spot Vorsatz) erledigten diesen Job.
Das Hauptlicht hatte einen sehr eng begrenzten Leuchtwinkel. Reflexionen über die Studiowände waren daher nicht existent und der Schattenkontrast dementsprechend hoch. Die beiden Aufheller (4 und 5) wurden teilweise sogar unter dem Aufnahmetisch positioniert, um diese Schatten nicht ungewollt aufzuhellen.
Die reflektierenden Metallteile aller drei Pinsel erschienen aber noch immer komplett schwarz. Zwei zusätzliche Softboxen mussten entsprechend dem Reflexionsgesetz so platziert werden, dass die Metalloberflächen glänzten. Für die beiden vorderen Pinsel erledigte dies eine grosse 120×180 cm Softbox (3). Für den hinteren, kleinen Pinsel kam eine 35×60 cm Softbox (2) zum Einsatz.
Das weiche Licht dieser beiden Softboxen liess sich natürlich nicht vom weissen Tisch fernhalten. Eine zusätzliche Aufnahme ohne diese beiden Leuchten lieferte die hochkontrastigen Schatten, die dann in der Nachbearbeitung eingefügt wurden.
Die Aufnahme wurde mit einer Mittelformatkamera und einer Brennweite von 120mm gemacht. Bei ISO 100 wurde mit Blende 16 und einer Verschlusszeit von 1/125s gearbeitet.
Die Originalfassung des Beitrages auf www.broncolor.swiss.de erschienen.
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