Der hingebungsvolle Analogfan Valerio Vincenzo hat den Sprung ins digitale Zeitalter gewagt, als er kürzlich für einen Auftrag zum Thema Zugreisen das Rückteil einer Hasselblad CFV-50c mit seiner Vintage-Kamera 500C kombinierte.
Bei allen Vorteilen, die eine digitale Kamera gewährt, verbreiten die älteren Hasselblad-Modelle für viele Fotografen eine ganz spezielle Aura. Der in den Niederlanden ansässige italienische Fotograf Valerio Vincenzo liebt es, mit seinen Hasselblad Vintage-Modellen 500C und 500C/M zu arbeiten, da sie ihm noch immer außerordentlich professionelle Ergebnisse bescheren.
Dennoch konnte er der Versuchung nicht widerstehen und kombinierte das ultramoderne digitale Rückteil einer CFV-50c mit seinen geliebten Retromodellen. So gelang ihm ein Setup, bei dem er seine Wunschausrüstung verwenden und gleichzeitig den Workflow modernisieren konnte.
„Vom französischen Geo-Magazin wurde ich um Aufnahmen für eine Sondernummer zum Thema Zugreisen gebeten“, erklärt er. „Sie wollten, dass ich eine Woche lang eine Zugreise durch die Schweizer Bergwelt von Montreux bis St. Moritz fotografiere. Dafür begab ich mich im Februar auf Reisen. Zu dieser Zeit lag noch viel Schnee.“
Alle Bedenken zur Kompatibilität beider Technologien von Valerio Vincenzo verflogen, als er die CFV-50c vor Ort ausprobierte. Als perfekte Ergänzung zu den älteren analogen Kameras erwies sich das Rückteil nicht nur als intuitiv bedienbar, sondern passte auch optisch bestens zur 500C. „Das Rückteil hatte ich mir erst kurz vor dem Auftrag besorgt“, so Valerio Vincenzo. „Es gefiel mir auf Anhieb. Also habe ich eingeschaltet und schon konnte es losgehen. Bald fiel mir gar nicht mehr auf, dass ich ein digitales Rückteil nutzte. Stattdessen konnte ich mich ganz der Komposition meiner Aufnahmen widmen und musste meine Augen nicht immer auf das LCD-Display richten.“
Der Auftrag war ein voller Erfolg. Valerio Vincenzo hat eine neue Arbeitsweise für sich entdeckt: seine hybride Herangehensweise beschreibt er mit dem Portemanteau-Wort „digilog“, einem Kunstwort aus digital und analog. „Dieses moderne Werkzeug hat es mir angetan. Schließlich erlaubt es mir, mit meinen alten Kameras zu arbeiten“, so der Fotograf. „Für das Licht nutze ich die digitale Technologie. Alles andere erfolgt analog. Somit bringt es mich wieder den Grundlagen der Fotografie näher: Blende und Verschlusszeit. Alles andere brauche ich nicht.“
Dieser Artikel ist ursprünglich auf www.hasselblad.com erschienen.